Azubi Recruiting

Das neue Ausbildungsjahr hat gerade erst begonnen, aber Sie machen sich bereits Gedanken, wie Sie Ihre offenen Ausbildungsstellen im nächsten Jahr besetzen? Das ist auch gut so, denn junge Talente sind auf dem Arbeitsmarkt nur noch handverlesen zu finden. Umso wichtiger ist es, mit dem richtigen Personalmarketing-Mix frühzeitig bei diesen zu punkten. Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.

Artikel vom 25. November 2022

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Die Herausforderung bei der Azubi-Suche 

Falls Sie als Arbeitgeber regelmäßig nach einem Lehrling suchen, stehen Sie vor gewissen Herausforderungen. Denn schon lange ist die Zahl an Ausbildungsanwärtern rückläufig. Dafür gibt es verschiedene Gründe:  

  • Der demographische Wandel: Die Geburtenrate in Deutschland ist in den letzten Jahren stetig gesunken, weshalb dem Arbeitsmarkt immer weniger Berufsanfängerinnen und -anfänger zur Verfügung stehen. 
  • Imageprobleme: Die wenigen Absolventen, die ihren Schulabschluss frisch in der Tasche haben, geben oft dem Studium den Vorzug, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Denn die die betriebliche Ausbildung hat mit Imageproblemen zu kämpfen und ist in den Augen vieler Schulabsolventen nicht attraktiv. Gerade im Handwerk ist das so. Mit ihm verbinden junge Talente oft harte Arbeit, Schmutz und schlechte Arbeitszeiten bei geringer Bezahlung. 

Setzen Sie sich als attraktiver Arbeitgeber in Szene 

Umso wichtiger ist es für Ausbildungsbetriebe, im Recruiting mit den gängigen Klischees, die sich um eine Ausbildung ranken, aufzuräumen. Denn hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Auch bei Ihnen? Wenn wir Ihnen einen Tipp geben dürfen: Sprechen Sie über das, was Sie zu bieten haben. 

Die Bezahlung zum Beispiel. Es stimmt schon lange nicht mehr, dass Akademiker*innen finanziell per se bessergestellt wären als etwa Handwerker*innen. In vielen Gewerken bewegt sich der Verdienst längst auf dem Gehaltsniveau von Sozial- oder Geisteswissenschaftlern, wenn nicht gar darüber.  

Räumen Sie mit gängigen Klischees auf 

Hinzu kommt, dass in vielen Berufen, in denen früher schwer körperlich gearbeitet wurde, die Technik in den letzten Jahren vorangeschritten ist. Der Einsatz moderner Geräte entlastet Arbeitnehmer*innen und vermeidet vorzeitigen körperlichen Verschleiß.  

Und da ist noch ein Punkt, der nicht in Vergessenheit geraten sollte: Viele Arbeitgeber arbeiten konsequent daran, ihre Arbeitsbedingungen zu optimieren, um das steigende Bedürfnis ihrer Mitarbeitenden nach einer optimalen Work-Life-Balance zu erfüllen.   

Bei technischen Berufen mit Montagetätigkeiten, die nur schwer mit dem Privatleben zu vereinbaren sind, sind viele Unternehmen etwa dazu übergegangen, ihre Arbeitnehmer*innen durch das Angebot einer Vier-Tage-Woche zu entlasten.  

Bessere Arbeitszeiten 

Auch die Arbeitszeiten sind in vielen Berufen geregelter als früher. Selbst in Bereichen, in denen man es nicht unbedingt erwarten würde. So gibt es inzwischen den ein oder anderen Bäckereibetrieb, der nicht mehr zu extrem früher Morgenstund‘ beginnt, Brot und Brötchen zu backen, sondern deutlich später. Die Ladenöffnungszeiten verschieben sich damit zwar nach hinten, aber das Betriebsklima ist ein besseres. 

Ein weiteres Klischee, das sich oft um eine Ausbildung im Handwerk rankt: Es handele sich um minderwertige Tätigkeiten. Wenn es überhaupt je so war, kann davon heute längst nicht mehr die Rede sein. Viele Ausbildungsberufe bedürfen heute anspruchsvoller technischer Kenntnisse. Daher ist es auch für Abiturient*innen durchaus interessant, im Handwerk einzusteigen.  

Wie Sie Ihre Arbeitgeberbotschaften vermarkten: 6 Tipps 

Bringen wir es nochmal auf den Punkt: Ausbildungsberufe sind bei weitem besser als der Ruf, der ihnen vorauseilt. Aber wie bekommen Talente Wind davon? Wir hätten da ein paar Tipps! 

#1 Der Einfluss der Eltern 

Häufig unterschätzt wird bei der Wahl des ersten Jobs meist die Rolle des Elternhauses. Diese sollten in die Ansprache potenzieller Talente einbezogen werden. In der Regel suchen Eltern für ihre Kinder zum Beispiel auf einschlägigen Jobbörsen wie Stellenonline.de nach Stellenanzeigen. In diesen sollten Arbeitgeber unbedingt hervorheben, mit welchen Mehrwerten Sie gegenüber angehenden Azubis punkten können. Sie bieten zum Beispiel eine angemessene Bezahlung, gute Arbeitszeiten, eine optimale Work Life Balance? Dann reden Sie darüber! 

#2 Social Media Recruiting 

Um potenzielle Kandidat*innen hingegen direkt zu erreichen, ist die ergänzende Veröffentlichung von Stellenanzeigen in Sozialen Medien gut geeignet. Schulabgänger sollten auf den Kanälen angesprochen werden, über die sie sich auch privat informieren. Dazu zählen vor allem Instagram, Snapchat, Twitch, Youtube und Tiktok. Weniger aktiv sind sie hingegen auf Twitter und Facebook. 

#3 Stellenanzeigebanner in Lern-Apps schalten 

Ein weiterer Tipp: Auch die Schaltung von Bannern in Lern-Apps, die von Schülern und Schülerinnen häufig genutzt werden, ist eine Überlegung wert. Hierüber lassen sich nicht nur klassische Werbebotschaften vermarkten. Immer häufiger promoten Arbeitgeber auch ihre offenen Vakanzen über Bannerwerbung. Der Banner ist dann mit Ihrer Karriere-Website oder einer Stellenanzeige verlinkt. Hier können Talente weitere Informationen einholen.  

#4 Stellenanzeigen über Google promoten 

Darüber hinaus sollte die Rolle der Suchmaschine Google beim Recruiting von Auszubildenden nicht unterschätzt werden. Laut der Studie Azubi-Recruiting Trends 2022 beginnt der größte Teil der Talente die Suche nach einer Ausbildung nämlich genau hier. Umso wichtiger ist, dass Stellenanzeigen auf Google optimal ranken – denn nur dann werden sie zuverlässig von potenziellen Auszubildenden gefunden. Dazu müssen sie suchmaschinenoptimiert sein.  

#5 Teilnahme an lokalen Bewerberevents 

Nehmen Sie außerdem an Events und Messen für Auszubildende teil. So kommen Sie direkt mit Talenten in Kontakt und können ihnen von Angesicht zu Angesicht von den tollen Bedingungen in Ihrem Unternehmen erzählen. Sie werden sehen: Ihre eigene Begeisterung für Ihren Job wird überspringen.  

#6 Kooperation mit Schulen und Angebot von Praktika 

Schulen sind der Ort, in denen Sie angehende Talente direkt erreichen können. Daher unser Tipp: Arbeiten Sie mit Schulen zusammen und halten Sie zum Beispiel kurze Vorstellungsvorträge, um Werbung für Praktika in Ihrem Haus zu machen. Mit einem Praktikum erhalten die Schüler einen guten und vor allem realistischen Einblick in ihr Unternehmen. Gut möglich, dass sich daraus ein Schülerjob ergibt und sich das Talent nach dem Schulabschluss bei Ihnen bewirbt. So sichern Sie sich frühzeitig Talente.

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