Gender Pay Gap: Die Relevanz von Gehalt in Stellenanzeigen

Frauen verdienen im Schnitt deutlich weniger als Männer – diese Lohnlücke wird als Gender Pay Gap bezeichnet. Zum Teil ist der Gender Pay Gap auf Diskriminierung im Arbeitsalltag zurückzuführen: Viele Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als ihre männlichen Kollegen für vergleichbare Arbeit. In Ihrem Unternehmen ist das anders? Sie bezahlen den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit? Dann raten wir Ihnen dringend, in Ihren Stellenanzeigen darüber zu reden.

Artikel vom 22. Februar 2024

Gender Pay Gap

Gender Pay Gap: Warum Sie dringend über Gehalt in Stellenanzeigen sprechen sollten

Frauen verdienen im Schnitt deutlich weniger als Männer – diese Lohnlücke wird als Gender Pay Gap bezeichnet. Zum Teil ist der Gender Pay Gap auf Diskriminierung im Arbeitsalltag zurückzuführen: Viele Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als ihre männlichen Kollegen für vergleichbare Arbeit. In Ihrem Unternehmen ist das anders? Sie bezahlen den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit? Dann raten wir Ihnen dringend, in Ihren Stellenanzeigen darüber zu reden.

Was ist der Gender Pay Gap? 

Der Gender Pay Gap markiert den Unterschied im durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn zwischen Frauen und Männern. Derzeit liegt er laut aktueller Erhebungen bei 18 Prozent. Der Gender Pay Gap gilt als ein Indikator für die wirtschaftliche Benachteiligung von Frauen und kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden:

  • Frauen und Männer arbeiten häufig in unterschiedlichen Berufen und Sektoren, wobei die von Frauen dominierten Bereiche oft schlechter bezahlt werden.
  • Frauen arbeiten häufiger in Teilzeitbeschäftigungen oder unterbrechen ihre Karriere aus familiären Gründen, was ihre Verdienstmöglichkeiten und Karriereentwicklung beeinflusst.
  • Trotz rechtlicher Fortschritte erleben Frauen immer noch direkte und indirekte Diskriminierung in Bezug auf Einstellung, Beförderung und Bezahlung.
  • Aufgrund von Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitarbeit können sich bei Frauen Lücken in der Berufserfahrung ergeben, die zu niedrigeren Gehältern führen.
  • Frauen sind in höheren Führungs- und Entscheidungspositionen unterrepräsentiert, was ebenfalls zu Gehaltsunterschieden führt.

Rechnet man all diese strukturellen Faktoren heraus und vergleicht das Einkommen von Männern und Frauen mit vergleichbarer Qualifikation, Berufserfahrung und Arbeitszeit liegt der Gender Pay Gap immer noch bei 6 Prozent. Hier spricht man von dem bereinigten Gender Pay Gap. Auch dieser Wert ist viel zu hoch – denn eigentlich dürfte es für gleichwertige Arbeit auch keine Gehaltsunterschiede geben.

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Gehalt: Ein wichtiger Faktor im Recruiting

Gehören Sie zu den Unternehmen, die ausdrücklich darauf achten, Mitarbeiter gleich und fair zu bezahlen? Dann ist das ein wichtiges Argument im Recruiting. Das Gehalt ist für Bewerber nämlich eines der zentralsten Entscheidungskriterien bei der Jobsuche. 89 Prozent der Talente bewerben sich eher auf eine Stellenanzeige mit Lohnangabe, wie Stepstone ermittelt hat. 

Umso besser, wenn Sie zusätzlich erwähnen, dass Sie keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern machen. So zeigen Sie, dass Sie Wert auf Fairness und Offenheit legen. Dies trägt dazu bei, das Vertrauen potenzieller Bewerber in Ihr Unternehmen zu stärken.

Gehaltstransparenz erhöht die Zufriedenheit von Bewerbern und Mitarbeitern

Indem Sie Gehaltsinformationen offenlegen, können Sie auch direkt zur allgemeinen Verringerung des Gender Pay Gaps beitragen. Immerhin können Bewerberinnen so auch die Gehaltsangebote von anderen Arbeitgebern besser einzuschätzen und sich auf Positionen bewerben, bei denen sie wissen, dass sie fair entlohnt werden. Sie setzen damit also auch ein gesellschaftliches Signal und demonstrieren, dass Sie sich für Gleichheit und Inklusion am Arbeitsplatz einsetzen und dass Sie sich bewusst darüber sind, wie wichtig es ist, alle Mitarbeiter fair und gleich zu behandeln, unabhängig von ihrem Geschlecht. 

So stärken Sie nicht nur das Vertrauen von Bewerbern in Ihr Unternehmen – Sie erhöhen auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei Ihren Angestellten. Wenn Mitarbeiter von Anfang an das Gefühl haben, dass ihre Bezahlung fair und gerecht ist, sind sie in der Tendenz motivierter, engagierter und produktiver.

Wie reden Sie am besten in Stellenanzeigen über Gehalt?

Gehaltsangaben in Stellenanzeigen lassen sich auf verschiedene Weise unterbringen, um Transparenz zu schaffen und potenzielle Bewerber anzusprechen. Hier sind einige bewährte Methoden:

  1. Gehaltsspanne angeben
    Statt eines exakten Betrags können Sie eine Gehaltsspanne angeben, die den minimalen und maximalen Lohnrahmen widerspiegelt. Diese Praxis berücksichtigt die Erfahrung und die Qualifikationen der Bewerber und lässt einen gewissen Verhandlungsspielraum offen.
  2. Fixgehalt plus variable Bestandteile
    Falls das Gesamtgehalt auch variable Komponenten wie Boni, Provisionen oder Prämien umfasst, sollte dies klar kommuniziert werden. Eine Aufteilung in Fixgehalt und variable Bestandteile gibt einen umfassenden Überblick über das Vergütungspaket.
  3. Angaben zu Zusatzleistungen
    Zusätzlich zum Grundgehalt können auch Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsleistungen, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Firmenwagen erwähnt werden. Solche Benefits erhöhen die Attraktivität der Stelle.
  4. Bezugnahme auf Branchenstandards
    Falls es nicht möglich ist, konkrete Zahlen zu nennen, kann eine Bezugnahme auf den Branchenstandard hilfreich sein. Hinweise darauf, dass das Gehalt konkurrenzfähig ist oder den üblichen Tarifen entspricht, geben Bewerbern eine Vorstellung der Gehaltsklasse.
  5.  Klare Formulierungen verwenden
    Wichtig ist, dass die Gehaltsangaben klar und unmissverständlich formuliert werden. Unklare Angaben können zu Verwirrung führen und das Vertrauen in das Unternehmen mindern.
  6.  Transparenz über Verhandelbarkeit
    Falls das Gehalt verhandelbar ist, sollte dies ebenfalls angegeben werden. So wissen Bewerber, dass es Spielraum gibt, der je nach Qualifikation und Erfahrung genutzt werden kann.

Fazit

Die Angabe von Gehaltsinformationen in Stellenanzeigen ist ein wichtiger Schritt zur Förderung von Transparenz und Fairness im Rekrutierungsprozess. Sie hilft nicht nur dabei, das Interesse qualifizierter Bewerber zu wecken, sondern trägt auch zur Reduzierung des Gender Pay Gaps bei. Unternehmen sollten daher überlegen, wie sie Gehaltsinformationen effektiv und ansprechend in ihre Stellenanzeigen integrieren können. Wir helfen Ihnen gerne!