Was kommt nach der Stellenanzeigenschaltung?

So sorgen Sie für die perfekte Candidate Experience. Landauf, landab plagt Recruiter derzeit die gleiche Sorge: Es herrscht Fachkräftemangel, wohin das Auge blickt. In allen Branchen, Bereichen und Sektoren. Umso wichtiger ist es, Talenten, die sich bei Ihnen bewerben, eine perfekte Candidate Experience zu bieten. Das steigert die Chance, dass man final zusammenfindet. Aber was bedeutet das genau? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Artikel vom 26. September 2022

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Was bedeutet Candidate Experience? Eine Definition.

Sie haben eine Reihe Jobs zu besetzen und vor einiger Zeit Stellenanzeigen geschaltet. Nun gehen die ersten Bewerbungen ein? Herzlichen Glückwunsch. Dann scheinen Sie bis hierhin alles richtig gemacht zu haben. Denn Sie haben mit Ihren Jobinseraten erstes Interesse bei Talenten geweckt.

Jetzt kommt alles darauf an, diese erste zarte Bindung, die Sie zu Ihren Bewerber*innen aufgebaut haben, weiter zu stärken und diese von sich zu überzeugen. Hier ist vor allem eines ausschlaggebend: Eine perfekte Candidate Experience.

Was ist das? Unter diesen Begriff fallen alle Erfahrungen, die ein Talent mit einem Unternehmen sammelt. Je besser und positiver diese sind, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass es etwas mit der gemeinsamen Zusammenarbeit wird. Aber worauf kommt es dabei an? Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengestellt.

Die wichtigsten Punkte für die perfekte Candidate Experience

#1 Schnelle und einfache Bewerbungsmöglichkeiten

Wenn bei Ihnen bereits Bewerbungen eingegangen sind, brauchen Sie diesen Punkt eigentlich nicht mehr zu beachten. Denn offensichtlich erfüllen Sie die bereits Erwartungen, die Bewerberinnen und Bewerber heute an einen optimalen Bewerbungsprozess stellen. Das kann man allerdings nicht von jedem Unternehmen behaupten, wie aus einer Studie des Jobportals StepStone hervorgeht.

Dieser zufolge stellen viele Talente Arbeitgebern keine allzu guten Noten für ihr Recruiting aus. Allenfalls eine 4 würden die meisten Talente Arbeitgebern geben. Am meisten hapert es an effizienten und mobiltauglichen Prozessen bei der Bewerbung. Am liebsten würden sich Talente schnell und einfach per Handy bei einem Unternehmen bewerben.

In 37 Prozent der Fälle ist das aber nicht möglich. Statt einer mobilfreundlichen One-Click-Bewerbung, bei der sich Kandidaten und Kandidatinnen mit Ihrem LinkedIn-Profil bei einem Arbeitgeber bewerben, müssen diese meist komplexe und sehr lange Bewerbungsformulare ausfüllen. Diese lassen sich via Mobiltelefon aber nur schwer bis gar nicht bearbeiten. Denn es ist eine immense Herausforderung, auf dem kleinen Smartphonedisplay Freitextfelder zu betexten und Dateianhänge hochzuladen. Kein Wunder, dass viele mobile Talente irgendwann genervt aufgeben. Damit vergeben sich Arbeitgeber viele Chancen.

#2 Transparenz ist Trumpf

Worauf kommt es außerdem an? Transparenz zum Beispiel. Talente wollen gerne wissen, wie es weitergeht, nachdem sie sich bei einem Unternehmen beworben haben. Doch auch hier besteht bei vielen Arbeitgebern Verbesserungsbedarf.

Laut der bereits erwähnten StepStone-Erhebung tappen fast sechs von zehn Talenten erstmal im Dunkeln, sobald sie ihre Unterlagen bei einem Unternehmen eingereicht haben. Sie haben zum Beispiel keine Ahnung, wie viele Jobinterviews der Bewerbungsprozess beinhaltet. Auch von Interesse ist: Wie lange wird es in etwa dauern, bis die finale Entscheidung gefallen ist?

Meist dauert es aber Wochen, bis Bewerberinnen und Bewerber überhaupt wieder etwas von einem Arbeitgeber hören, nachdem sie auf den „Bewerben-Button“ in einer Stellenanzeige geklickt haben. Das frustriert und ist für viele ein Grund, sich einem anderen Arbeitgeber zuzuwenden. Und wieder heißt es: Chance vertan.

Unser dringender Tipp: Geben Sie regelmäßige Statusupdates á la „jetzt stehen wir im Bewerbungsprozess hier, danach folgt dies und dann jenes“. So wissen Kandidatinnen und Kandidaten immer Bescheid, dass sie noch im Rennen sind und fühlen sich nicht vergessen, wenn es mal ein bisschen länger dauern sollte.

#3 Tempo ist das A und O

Gleichzeitig sollten Sie alles tun, das Tempo Ihres Recruitings zu erhöhen. Denn bei allem Verständnis für die vielen administrativen Prozesse, die die Personalauswahl mit sich bringt – niemand will heute mehr Wochen oder gar Monate warten, bis eine finale Entscheidung gefallen ist. Im digitalen Zeitalter sind wir an Effizienz und Geschwindigkeit in allen Bereichen gewöhnt – also erwarten Talente diese auch in der Personalbeschaffung.

Unser dringender Tipp für eine bessere Candidate Expierence: Eliminieren Sie die Bottle Necks aus Ihrem Recruiting. Oft sind es zum Beispiel die vielen Abstimmungsschleifen innerhalb des Recruting-Teams, die zu vielen Verzögerungen führen. Diese Absprachen ziehen sich – je nach Verfügbarkeit der einzelnen Ansprechpartner - manchmal über mehrere Tage oder Wochen.

Digitalisierung des Recruitings

Helfen kann hier ein Bewerbermanagementsystem, in dem alle Daten eines Talents übersichtlich in einer digitalen Bewerberakte hinterlegt werden. Der zuständige Recruiter oder die zuständige Recruiterin kann allen Prozessbeteiligten Zugriff gewähren, so dass alle Verantwortlichen alle Daten immer im Blick haben.

Gleichzeitig können sie sich in dem Bewerbermanagementsystem über ein Talent abstimmen. Dazu gibt es virtuelle Bewertungsbögen, mit denen Entscheidungsträger einen Bewerber oder eine Bewerberin zum Beispiel nach einem Jobinterview final bewerten können. Einen Knopfdruck später wertet das System aus, wie hoch der Übereinstimmungsgrad innerhalb des Recruiting-Teams ist.

Das bedeutet: Keine langwierigen Meetings, keine Abstimmungshürden mehr und eine optimierte Candidate Expierience, weil alles schneller geht. Mission accomplished.

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