Recruiting Trends 2023

2022 war sicher eines der herausforderndsten Jahre im Recruiting. Fachkräftemangel, Konjunkturschwankungen wegen Corona und globalen Krisen sowie eine unerwartete Rekordinflation stellten Personaler*innen vor immense Hürden. Wie geht es 2023 weiter? Welche Recruiting Trends prägen die nächsten zwölf Monate? Wir haben uns zu diesen Fragen ein paar Gedanken gemacht und 5 spannende Antworten darauf gefunden.

Artikel vom 19. Januar 2023

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Recruiting Trend Nummer eins: Der Arbeitskräftemangel nimmt zu 

Wenn man Recruiting-Experten glauben schenken darf, könnte 2023 ein Jahr werden, das erneut alle Rekorde bricht. Leider nicht im Positiven. Was Recruiter in der nächsten Zeit wohl am meisten beschäftigen wird: Der War for Talents.  

Laut einer aktuellen Studie des Karrierenetzwerks Xing gehen fast sieben von zehn Personalverantwortlichen davon aus, dass sich der längst bestehende Arbeitskräfteengpass weiter zuspitzen wird – im schlimmsten Fall sogar so, dass er sich geschäftsschädigend auswirkt. „Besonders ausgeprägt ist die Sorge bei Unternehmen mit über 250 Beschäftigten“, heißt es in der Erhebung. Drei Viertel der Befragten glauben, dass der Arbeitsmarkt in diesem Bereich in eine kritische Schieflage geraten könnte.  

Recruiting Trend Nummer zwei: Strategisches Recruiting wird zum Muss 

Für Arbeitgeber bedeutet das: Unternehmen haben nicht mehr die Trümpfe in der Hand. Sie bewerben sich mit ihren Jobs bei Talenten, nicht mehr umgekehrt. Und da Kandidat*innen immer mehr zur Mangelware werden, haben Arbeitgeber keinen Spielraum für Fehler und müssen ihr Recruiting effizient und strategisch aufstellen. 

Zum Beispiel sollten Stellenanzeigen nicht mehr weiter nach dem Gießkannenprinzip auf mehreren Jobbörsen gleichzeitig geschaltet werden. Veröffentlichen Sie Ihre Inserate stattdessen auf den Portalen, auf denen sich Ihre Zielgruppe zuverlässig und nachweislich aufhält.  

Zugegeben, hier die richtige Auswahl zu treffen, ist nicht leicht. Immerhin gibt es fast 1.000 Stellenbörsen in Deutschland. Kleiner Tipp: Eine hohe Chance, die richtigen Talente zu erreichen, besteht auf generalistischen Jobbörsen wie stellenonline.de – hier tummeln sich Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Branchen.  

Recruiting Trend Nummer drei: Die Kosten steigen 

Eine strategische und sehr zielgerichtete Vorgehensweise im Recruiting ist im Jahr 2023 aber nicht nur notwendig, um gezielt die passenden Kandidatinnen und Kandidaten zu erreichen, sondern auch, um die Recruiting-Kosten möglichst niedrig zu halten. Denn je schneller Sie Ihren Perfect Match finden, umso niedriger fällt die Cost per Hire aus.  Und genau das müssen Sie sich zum Ziel setzen. Denn die gegenwärtige Inflation geht auch an der Recruiting-Branche nicht spurlos vorbei. Viele Dienstleister und Jobportale haben ihre Preise erhöht und jeder Tag, an dem Ihre Stellen unbesetzt bleiben, kostet Sie bares Geld.  

Für die steigenden Kosten gibt es verschiedene Gründe. Unternehmen aus der Personalbeschaffungsbranche sind zum Beispiel einerseits von den höheren Energiekosten betroffen – schließlich müssen sie ihre Firmenräume heizen. Andererseits zahlen viele den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern inzwischen höhere Gehälter als Inflationsausgleich – das ist nur fair.  

Diese und weitere Mehrausgaben werden in 2023 über Preisanpassungen aufgefangen. Sie als Recruiter kommen also nicht umhin, mit ihren Vorgesetzten über höhere Budgets zu sprechen. Ein Plus von 10 Prozent wäre empfehlenswert. In etwa in diesem Rahmen bewegen sich die Preisanpassungen der meisten Recruiting-Dienstleister.  

Recruiting Trend Nummer vier: Kombinieren Sie verschiedene Recruiting-Kanäle 

Je weiter der Arbeitskräftemangel voranschreitet, umso weniger frei verfügbare Talente wird es geben. Daher ist es sinnvoll, in der Personalbeschaffung nicht mehr allein auf die Stellenanzeigenschaltung zu setzen, sondern auf einen Mix aus verschiedenen Recruiting-Kanälen. Während Sie über Stellenbörsen Talente erreichen, die aktiv auf Jobsuche sind, können Sie zum Beispiel mit einer ergänzenden Anzeigenschaltung auf Social Media zusätzlich auch passiv suchende Kandidatinnen und Kandidaten kontaktieren. Zur Erklärung: Passiv Suchende sind latent offen für einen neuen Job, recherchieren aber nicht von sich aus auf Jobbörsen.  

Auf sozialen Medien wie Facebook oder Instagram können Sie Stellenanzeigen schalten, die sowohl an passive als auch aktive Talente ausgespielt werden. Möglich ist das über einen so genannten Targeting-Algorithmus, über den sich jede Stellenanzeige sehr gezielt an verschiedenste Altersgruppen mit einer genau definierten Berufserfahrung adressieren lässt. Hierbei unterscheiden Facebook und Instagram im Gegensatz zu anderen Portalen aber nicht, ob sich ein Talent laut dessen Profilinformationen aktiv nach neuen Jobmöglichkeiten umsieht oder nicht. So erreichen Sie auch latent Suchende.  

Recruiting Trend Nummer fünf: Investieren Sie in die Bindung Ihrer Mitarbeiter 

Ein weiteres wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel: Stärken Sie die Bindung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihr Unternehmen und halten Sie die Fluktuation in Ihrem Betrieb so gering wie möglich. Umso weniger Personal müssen Sie rekrutieren. 

Ein wichtiger Aspekt, den Sie dabei nicht vernachlässigen sollten, wenn Sie die Mitarbeiterbindung in ihrem Unternehmen optimieren wollen: Schaffen Sie Angebote für die Gesundheiterhaltung Ihrer Mitarbeiter. Diese werden seit der Coronapandemie immer mehr geschätzt.  

Weitere wichtige Punkte, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zufrieden machen:  

  • Maßnahmen zur Gleichberechtigung 
  • Passgenaue Karriereangebote 
  • Angebote für die Work Life Balance 
  • Weiterbildungsmöglichkeiten 
  • Ein gutes Betriebsklima 

Ein ganz wesentlicher Knackpunkt in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit ist außerdem ein möglichst niedriges Stresslevel. Das ergab eine aktuelle Studie des Arbeiterbewertungsportals Glassdoor. Wie wäre es also mit Yoga-Angeboten oder Entspannungsübungen während der Arbeitszeit? 

Fazit 

Es gibt leider nichts zu beschönigen. Auf ein herausforderndes Jahr 2022 folgt sehr wahrscheinlich ein ebenso herausforderndes Jahr 2023, in dem das Thema „War for Talents“ dominieren wird. Das legen die Recruiting Trends, die wir für Sie zusammengetragen haben, nahe. Parallel dazu steigen die Kosten im Recruiting überproportional in die Höhe. Stehen Sie damit vor einem unlösbaren Dilemma? Nicht, wenn Sie künftig in Ihrer Personalbeschaffung sehr zielgerichtet und strategisch vorgehen. Mit dem richtigen Recruiting-Mix bringen Sie mehr Effizienz in Ihre Prozesse und sparen überdies Geld. Na, also: Mission accomplished.